Bei den Baden-Württembergischen Mehrkampfmeisterschaften der Aktiven in gemeinsamem Wettbewerb mit der U20 sowie der U18 entsandte die LG Welfen Yannik Knobloch (Männer/TV Weingarten), Emil Bruderrek (MJU20/TV Weingarten), Pia Schmidt-Rüdt (WJU20/TV Weingarten) und Vanessa Zimmerling (WJU18/TV Weingarten).
Nach langer Verletzungspause und einigen wenigen Vorbereitungswettkämpfen in einzelnen Disziplinen startete Yannik Knobloch erstmals wieder in seiner Königsdisziplin, dem Zehnkampf, mit dem erklärten Ziel die Qualifikationsleistung für die DM in Hannover von 6000 Punkten zu übertreffen. Zuversichtlich ging er an den 100 Meter-Start, da er vor kurzem diese Strecke bei idealen Bedingungen unter 11 Sekunden sprinten konnte. Nach starken Regengüssen kurz vor Wettkampfbeginn und dementsprechend regennasser Bahn gelang ihm dennoch mit 11,06 Sekunden ein sehr guter Auftakt, so dass er von der ersten Disziplin an die Führung übernahm, die er in den folgenden 2 Wettkampftage auch nicht mehr abgeben sollte. Im anschließenden Weitsprung traf er das Brett im letzten Versuch optimal, zog den Sprung hoch hinaus und landete bei der hervorragenden Weite von 7,19 Metern. Im Kugelstoßen mit der 7,26 Kilogramm schweren Kugel erzielte er 12,98 Meter und verfehlte die in den letzten Wochen mehrmals übertroffene 13 Meter-Marke nur leicht. Danach trat er zum Hochsprung an, einer Disziplin, in der er in der Vergangenheit immer Sprünge über 2 Meter abliefern konnte. Durch die Verletzung, die er sich dabei im Februar bei der Hallen-DM in Leverkusen zugezogen hatte, geriet sie zur Zitterpartie – würde das Knie den Belastungen standhalten? Nach anfänglichen Unsicherheiten kam er aber immer besser in den Wettkampf und sprang mit leicht verkürztem Anlauf ausgezeichnete 1,96 Meter hoch. Die den ersten Tag abschließenden 400 Meter lief er mutig an und konnte seine bis dato zweitbeste Zeit in 50,49 Sekunden abliefern. Der zweite Tag beginnt im Zehnkampf der Männer traditionell mit den 110 Meter Hürden, bei denen 10 Hürden von 1,067 Metern Höhe übersprintet werden müssen. Knobloch hat durch seine Körpergröße und Sprintfähigkeit keinerlei Probleme, diese Aufgabe zu bewältigen, dennoch gibt es technisch vor allem in der Anfangsphase noch einiges zu verbessern. Gegen Ende des Laufs kam er immer besser in den Flow und erzielte 15,91 Sekunden. Das Diskuswerfen mit der 2 Kilogramm schweren Scheibe liegt ihm sehr – auch diesmal konnte er zweimal die 42 Meter übertreffen und kam schließlich auf 42,32 Meter. Auch im Stabhochsprung absolvierte er einen Vorbereitungswettkampf, bei dem er in Stuttgart 4,20 Meter übersprang. Allerdings brach ihm dabei ein Stab, was manche Athleten durchaus verunsichern würde. Knobloch dagegen nahm die erneute Herausforderung unbeeindruckt an, stieg bei 3,60 Meter in den Wettbewerb ein, änderte nach anfänglichen technischen Problemen beim Zugumstütz seine Aktion am Stab deutlich und zeigte zwei bis dato noch nie gesehene technisch schöne Sprünge. Nach übersprungenen 4,00 Metern beendete er den Wettkampf, da er leichte Probleme in der rechten Schulter bekam und zum Speerwerfen keine Einschränkungen mitnehmen wollte. Die erzielten 46,01 Metern hofft er aber bis zur DM weiter ausbauen zu können. Ähnliches gilt für die 1500 Meter, die er vorsichtig anging, da er bis vor kurzem mit Halsschmerzen zu kämpfen hatte und Atemprobleme hatte. Er lief sie in 5:17,70 Minuten, erzielte mit 6995 Punkten dennoch fast 1000 Punkte über der Qualifikationsnorm und holte sich den Titel Baden-Württembergischer Zehnkampfmeister der Männer!
Auch Emil Bruderrek und Pia Schmidt-Rüdt traten ihre Mehrkämpfe mit dem Ziel an, die Qualifikationsnormen für Hannover zu schaffen. Beide zeigten zwar gute bis sehr gute Ansätze, konnten aber letztendlich die geforderten Punktzahlen nicht erreichen. Allerdings sind beide noch im ersten Jahr der U20, so dass sie auch nächstes Jahr, wenn sie sich an die erhöhten Wurfgewichte und höheren Hürden angepasst haben, nochmals die Chance haben, sich in dieser Wettkampfklasse zu qualifizieren. Bruderrek durfte sich mit 11,95 Sekunden im 100 Meter-Sprint zwar über einen gelungenen Auftakt freuen, hatte danach auch einige weitere Highligts zu verzeichnen – so gelang ihm über 400 Meter mit 54,80 Sekunden eine deutliche Verbesserung und mit 3,40 Meter ein guter Stabhochsprungwettkampf – insgesamt müsste er aber in mehr Disziplinen im Bereich seiner Bestleistung agieren. Mit 5111 Punkten erkämpfte er sich einen ausgezeichneten 4. Platz.
Ähnliches gilt für Pia Schmidt-Rüdt, die über die 100 Meter Hürden mit 16,13 Sekunden persönliche Bestleistung lief, sich im Hochsprung auf schöne 1,56 Meter stabilisierte und eine tolle Mehrkampfbestleistung im Weitsprung von 5,35 Metern hinlegte. Insgesamt kam sie auf Platz 2 und 3841 Punkte.
Vanessa Zimmerling bestritt erstmals auf baden-württembergischer Ebene einen Siebenkampf mit einer persönlichen Bestleistung im Kugelstoßen von 9,43 Metern, gelungenen 4,51 Metern im Weitsprung und 26,01 Metern im Speerwerfen. Mit 3138 Punkten qualifizierte sie sich bereits wieder fürs nächste Jahr auf dieser Wettkampfebene.