Am vergangenen Wochenende war es soweit – wieder gesund und fit durfte Yannik Knobloch (TV Weingarten/MJU20) an seinen ersten Deutschen 10-Kampf-Meisterschaften in Ulm teilnehmen. Der 18jährige Athlet der LG Welfen, der erst seit 6 Monaten den Zehnkampf mit Disziplinen wie Stabhochsprung, Hürdenlauf und Diskuswerfen trainiert, aber in Oklahoma/USA schon sein großes Talent in verschiedenen Laufstrecken zeigte, kam am Samstag im Donaustadion über die 100 Meter in 11,44 Sekunden gleich gut ins Rennen. Auch der anschließende Weitsprung klappte mit 6,63 Metern zwar gut, dennoch sind in diesen beiden ersten Disziplinen durchaus noch Reserven zu erkennen. Im Kugelstoßen fiel dann die erste persönliche Bestleistung: Mit großer Wucht, aber noch zu flach stieß er die 6 Kilogramm schwere Eisenkugel auf 13,97 Meter. Nach auskurierter Rückenverletzung, die er sich beim Hochsprung zugezogen hatte und zwischenzeitlich angesetzten Trainingseinheiten sowie einem gelungenen Wettkampf in Fischbach, wo er vor einer Woche gleich persönliche Bestleistung mit 1,93 Metern erzielte, steigerte er sich in Ulm auf unfassbare 1,98 Meter!
Dieses tolle Ergebnis beflügelte ihn auf der von vielen Athleten ungeliebten, da sehr anstrengenden, langen Sprintstrecke über die Stadionrunde. Auch hier kam er mit 50,32 Sekunden auf eine deutliche Verbesserung gegenüber seinem Qualifikationswettkampf in Bernhausen. Nach dem ersten Tag lag er mit diesen Leistungen auf Platz 3 und erzielte 3804 Punkte (LG Welfen-Rekord).
Dass er diesen Platz über den zweiten Tag des Zehnkampfes, der gespickt mit technischen Disziplinen ist, nicht halten würde können, darüber waren sich Athlet und Trainerin im Klaren. Darüber hinaus brachte er vom Vortag Verhärtungen im Wadenbereich mit – der Hochsprung forderte im Nachhinein seinen Tribut. Mit viel physiotherapeutischer Unterstützung durch Mandy Höher vom DLV, kam er dennoch auf weitere vier persönliche Bestleistungen: so lief er die 110 Meter Hürden erstmals unter 16 Sekunden (15,73 Sekunden), warf den Diskus auf ausgezeichnete 40,92 Meter, sprang 3,60 Meter Stabhoch und warf den Speer 41,43 Meter weit. Glücklicherweise hatte er vor seinem 1500 Meterlauf eine längere Pause, konnte sich so nochmals regenerieren und lief sie dann bravourös in 4:43,87 Minuten ins Ziel.
Mit 6878 Punkten (Platz 8) steigerte er seine bis dato erzielte 10-Kampf-Leistung um über 400 Punkte. Sollten sich seine Leistungen bis zum nächsten Jahr weiterhin so sprunghaft entwickeln und sollte er seine Defizite im technischen Bereich aufarbeiten können, dann darf er auch mal von internationalen Einsätzen träumen (WM 2020 in Nairobi!).